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1. Merkwürdige Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 97

1808 - Altona : Hammerich
— 97 ~ ein Zwiespalt, und es regierten 40 Jahre lang 2, ja manchmal Z Päbste. Zugleich herschten unter den Geistlichen die gröbsten Laster. Das Volk aber ein- mal daran gewöhnt, die Kirche und ihre Diener fromm zu verehren, blieb dem Pabste meist getreu. — Unter den Gelehrten dagegen ward, besonders auch durch die in Italien und Paris um 1200 ent- standenen Universitäten, ein Geist des Untersuchens aufgeregt, der Mehrere bald dahin führte, daß sie die Jrrthümer und Betrügereien in den Lehren der Pabste entdeckten; und von den Universitäten ver- breiteten sich die helleren Einsichten Eines Mannes durch ganz Europa. So zeigte W i k l e f in Orford die Ungerechtigkeit der pabstlichen Anmaßungen, und führte seine Schüler auf die Bibel zurück. Die- se Grundsätze verbreiteten sich bis Prag, und als Johann Huß 1400 hier dieselben Lehren vortrug, fand er viele Zuhörer: so daß er es schon wagte 1411 gerade zu gegen den Pabst zu predigen, als dieser Vergebung der Sünden um Geld ansbieten ließ. Da er aber gegen das Verbot des Erzbischofs von Prag Wiklefs Schriften empfahl, ward er beim Pabst verklagt, und durch päpstliche Gesandte in den Bann gethan. Er ging nach seinem Geburtsdorfe und setz- te hier seine Lehren fort. Von da ward er 1414 nach Kostnitz vor eine große Versammlung gefodert; Kai- ser und Pabst versprachen ihm Sicherheit, es solle ihm nichts geschehen, wenn er auch seinen Bruder er- schlagen hätte. Er kam, trug seine Lehren vor, und bewies sie aus der Bibel. Doch die Lehren wi- dersprachen dem Pabstthum; er ward gefangen ge- setzt, und 1415 als Ketzer, dem man nicht Wort G ■ ,

2. Merkwürdige Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 99

1808 - Altona : Hammerich
— 99 — berg berufen wurde. 1510 reiste er nach Nom, und lernte hier mit der größten Verwunderung die Ausschweifungen der Pabste und Kardinale kennen. Dies machte ihn schon wankend in seinem Glauben an die Unfehlbarkeit des Pabstes; dabei las er flei- ßig die Bibel, und fand da Manches anders, als der Pabst es lehrte. — 1516 durchzog ein Mönch, Tezel, Sachsen, und verkaufte Ablaß für alle Sün- den. Dadurch ward viel Geld aus den Landern nach Rom gezogen; und die Menschen erlaubten sich mehr Sünden, weil sie alle um Geld wieder gut machen konnten. Luther schlug daher 1517 den Zi Oktober 95 Satze in Wittenberg an, worin er den Ablaßkram als unrechtmäßig bestritt, und als bloße Erfindung der Pabste, Geld zu bekommen. — Wie der Pabst Lev X. dies hörte; ließ er Luthern nach Rom fo- dern. Doch ihn beschützte sein Landesherr, Fried- rich der Weise. Der Pabst schickte also einen Ge- sandten nach Deutschland 1518. Dieser verlangte, Luther sollte seine Behauptungen widerrufen, Lu- ther weigerte dies, und rechtfertigte sich deswegen in einem Briefe an den Pabst. Der Pabst schickte «inen zweiten Gesandten 1519, der milder mit Lu- ther» sprach. Da ward auch Luther nachgebender. Wie aber der Pabst dennoch heimlich Anstalten ma- chen ließ, Luthern gefangen nach Rom zu führen; vertheidigte Luther nicht bloß seine bisherigen Be- hauptungen, sondern erklärte noch dazu, die Macht der Pabste sey weder in der Bibel noch in den Schrif- ten der Kirchenvater gegründet. — Der Pabst that 1520 Luthern in den Bann. Luther aber verbrann- te die Bannbulle öffentlich, und fvderte die ganze G 2

3. Merkwürdige Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 73

1808 - Altona : Hammerich
— 73 — die deutschen Fürsten einstimmig, daß sie ihn nicht als ihren Oberherrn anerkennten, so lange er im Ban- ne wäre. — Um sich von diesem Banne zu befreien, war kein anderes Mittel, als nach Rom zu reisen. Mit wenigen Getreuen machte Heinrich die Reise durch Frankreich über die Alpen im Januar 1077, wo er mehreremal in Lebensgefahr gerieth. Er traf den Pabst zu Kanossa, bei einer deutschen Fürstin Mathilde. Gregor wollte ihn erst gar nicht sehen; auf Fürbitte der Mathilde aber ward er endlich in den vordersten Hof der Burg gelassen. Hier mußte er seine sammtliche Kleidung ablegen, und erhielt dagegen bloß ein wollenes Büßergewand. So muß- te der Kaiser Deutschlands mit entblößtem Hanpte, barfuß, unter freiem Himmel, bei scharfem Winter- frost, drei Tage und drei Nachte stehen, und erst am vierten Tage sprach ihn der Pabst und nur un- ter der Bedingung vom Banne los, wenn er sich der königlichen Herrschaft enthielte, bis in Deutschland entschieden sey, ob er noch König seyn könne. — Jndeß erwählten die Deutschen einen andern König, Rudolph, mit pabstlicher Genehmigung. Hein- rich aber besiegte ihn, und da Gregor jetzt von Ru- dolph nichts wissen wollte; achteten die Sachsen auch nicht darauf, als der Pabst den Heinrich 1280 aufs neue in den Bann that. Rudolph siel in einer Schlachtbei Merseburg; und Heinrich, wiederkönig, zog jetzt zmal nach Italien, und setzte 1084 Gregor ab, der 1085 starb. — Doch hatte Heinrich im- mer fort mit inner« Feinden in Deutschland und in Italien zu kämpfen. Ja 1297 empörte sich sein äl- tester Sohn gegen ihn, und nach dessen Tode 1121

4. Merkwürdige Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 62

1808 - Altona : Hammerich
62 Jagd, so wurde doch auch Acker- und Gartenbatr allgemeiner getrieben; man bauete Hauser, Scheu- nen und Stalle; und vereinigte sich zu Marken und Gauen. Die Arbeiten der Ackerbestellung und de§ Hauserbaues sielen indeß meist auf die durch Krieg oder Kauf erhaltenen Leibeigenen. — Die wichtig- ste Veränderung war die Einführung der christlichen Religion. Nach mehreren fast ganz vergeblichen Versuchen gelang es damit dem eifrigen Winfried oder Bonifacius seit 715. Er taufte vieledeutsche, und richtete in Baiern, Franken, Hessen Bischof- thümcr ein, aus denen zum Theil Dörfer und Städ- te entstanden sind: sie alle aber machte er abhängig von dem Bischof zu Rom, oder wie er auch genannt wird, dem Pabst, der dadurch ein großes Ansehen in Deutschland, nicht bloß über Geistliche und Volk, sondern sogar über die Fürsten gewann. In Rom regierte ein griechischer Statthalter. Dieser verbot im Namen des Kaisers von Konstauti- nopel die Verehrung der Heiligenbilder. Das Volk empörte sich, der Pabst unterstützte diese Empörung; der kaiserliche Statthalter ward fortgejagt, und der Kaiser, um nicht Alles in Italien zu verlieren, muß- te sein Verbot zurücknehmen. — Zugleich bedräng- ten die Longobarde» aus dem nördlichen Italien Rom. Der Kaiser konnte nicht helfen: da wandte sich der Pabst an die Staatsrathe der fränkischen Kö- nige ; denn diese Räthe regierten eigentlich. Pipi», damals Staatsrath, war bereit diese Hülse zu ge- den, wenn der Pabst ihn dagegen zum König der Franken erklären wolle, da erja doch schon die kö- niglichen Geschäfte verwalte. Der Pabst that dies,

5. Merkwürdige Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 71

1808 - Altona : Hammerich
— 71 - men derpäbsie als Nachfolger Petri und Statthal- ter Christi geachtet wurden, suchten seit dem Jahre 820 in allen Reichen Europas die Herren zu spielen. Sie schickten Gesandte an alle Höfe, über die Für- sten, die Geistlichen und das Volk zu achten. Sie rnischten sich in Regierungsangelegenheiten, und nah- men es sich heraus, durch den Bannfluch Untertha- nen von dem Gehorsam'gegen die Regenten loszuspre- chen. So verfuhren sie um 1222 gegen Robert, König von Frankreich. — Doch auf den höchsten Gipfel erhob die pabstliche Macht Gregor Vii. 1273 — 1285, der schon als Kardinal' unter dem Namen Hildebrand am pabstlichen Hofe regiert hat- te. Er erklärte sich für einen Statthalter Gottes, für den gebornen Oberherrn aller Könige und Kaiser; er könne Reiche geben und nehmen; und ihn könne kein Mensch richten, er siehe nur unter Gott. Darauf schickte er nach Spätsten, Frankreich, Konstantino- pel, Dännemark, und verordnet.allgemeine Abga- den an die Kirche, d. h. an denpabst. — Besonders erber gebot er: 1) daß feine geistliche Stelle mehr um Geld verkauft werden sollte (Simonie); 2) daß die Fürsten kein geistliches Amt vertheilen sollten, sondern daß einzig der Pabst in der ganzen Christenheit das Recht habe, Bischöfe und Geistliche anzuseuen, und ihnen die Zeichen ihrer Würde, Ring und Stab, z« geben (das Jnvestiturrecht); 3) daß kein Geistlicher ^crhcirathet seyn sollte (Cölibat). Durch diese Einrich- tungen, die er mit unerschütterlicher Standhaftigkeit dmchznsetzen wußte, trennte er die Geistlichen in al- len christlichen Landern von den Fürsten, und unter- warf sie bloß seinem Willerr. Die Fürsten aber muß-

6. Merkwürdige Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 68

1843 - Altona : Hammerich
68 delte er daher streng; entsetzte einen sächsischen Grafen, Otto, des Herzogthums Barern; hielt den Sohn des Herzogs Ordulf von Sachsen, Magnus, gefangen, und legte in Sachsen viele Festungen an, voll fränki- scher Besatzungen. Die Sachsen baten um Abstellung dieser Ungerechtigkeiten; und als er sie mit Spott zu- rückwies, zogen 60,000 Sachsen gegen ihn. Er mußte fliehen, und konnte nirgend Beistand finden, 1073. — Jetzt stimmte cr seinen hochmüthigen Ton herunter, ge- wann sich durch Freundlichkeit ein Heer, siegte mit die- sem 1075; die vornehmsten Sachsen wurden überredet, sich zu ergeben; Heinrich aber ließ sie alle gefangen nehmen. — Da wandten sich die erbitterten Sachsen an den Pabst. Der Pabst ließ Heinrich, wie einen angeklagten Vasallen, vorfordern nach Rom. Und als Heinrich zur Antwort den Gregor für abgesetzt erklärte, sprach Gregor über ihn den Bannfluch aus, und alle Deutschen von dem Eide der Treue los, 1076. Hein- rich kümmerte sich anfangs wenig darum; bald aber er- klärten ihm die deutschen Fürsten einstimmig, daß sie ihn nicht als ihren Oberherrn anerkenneten, so lange er im Banne wäre. — Um sich von diesem Banne zu befreien, ging Heinrich mit wenigen Getreuen durch Burgund über die Alpen im Januar 1077, mehrmals unter Lebensgefahr, nach Italien. Er traf den Pabst zu Canossa, dem festen Schlosse der großen Gräfin Mathilde. Gregor wollte ihn erst gar nicht sehen; auf Fürbitte der Mathilde ward er endlich in den vor- dersten Hof der Burg gelassen. Hier mußte er, wie es bei Büßenden gewöhnlich war, in einem wollenen Gewände, er, der König Deutschlands, mit entblöß- tem Haupte, barfuß, unter freiem Himmel, bei schar-

7. Merkwürdige Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 67

1843 - Altona : Hammerich
67 Gregor Vh., 1073 — 1085, der schon als Kardinal unter dem Namen Hildebrand am päbstlichen Hofe re- giert hatte. Er erklärte sich für einen Statthalter Got- tes , als solchen für den gebornen Oberherrn aller Kö- nige und Kaiser; er könne Reiche geben und nehmen, und ihn könne kein Mensch richten.; er siehe nur unter Gott. Darauf schickte er nach Spanien, Frankreich, Cvnstantinopel, Dänemark Legaten als seine Stellver- treter. Besonders aber gebot er: 1. daß keine geistliche Stelle mehr um Geld verkauft werden sollte (Simonie); 2. daß die Fürsten kein geistliches Amt ertheilen soll- ten, sondern daß einzig der Pabst in der ganzen Chri- stenheit das Recht habe, Bischöfe und Geistliche anzu- setzen, und ihnen die Zeichen ihrer Würde, Ring und Stab zu geben (das Investiturrecht); 3. daß kein Geistlicher verhei'ralhet sein sollte (Cölibat). Durch diese Einrichtungen, die er mit unerschütterlicher Stand- Hastigkeit durchzusetzen suchte, trennte er die Geistlichen in allen christlichen Ländern von den Fürsten, und un- terwarf sie bloß seinem Willen. Die Fürsten aber muß- ten dies geschehen lassen, weil'sie fast alle in Fehden mit ihren Vasallen waren, und weil sie fürchten muß- ten, daß der Pabst über sie den Bannfluch ausspräche, und dann das Volk ganz von ihnen abtrünnig würde. Ein Fürst, Heinrich Iv. von Deutschland, wider- setzte sich; aber er mußte hart büßen. 1056 ward Heinrich als ein sechsjähriges Kind König von Deutschland. Geistliche, die ihn 1062 hin- terlistig seiner Mutter raubten, erzogen ihn schlecht, und besonders nährte Adelbert, Erzbischof von Bremen, des Prinzen Hang zu jeder Willkür. Die Sachsen, welche den jungen König, als einen Franken, haßten, behan- E 2

8. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 265

1806 - Altona : Hammerich
re Jahre fang ganz wie ein Stutzer, kleidete sich schön, duftete von Salben, war immer lustig, lebte gern mit Damen, und wußte sich durch seine Freundlichkeit die Liebe aller Bürger zu gewinnen. Dabei schien et sich um die glänzenden Kriegsthaten des Pompejus gar nicht zu kümmern. *— Erst spät fing er an sich um obrigkeitli- che Aemter zu bewerben, und ging als Richter nachdem heurigen Portugal, welches damals Lusikanien hieß. Er reiste gewöhnlich in einem Wagen, von zween Schrei- bern begleitet, denen er unterweges beiden zu gleicher Zeit diktirte. Die Streitigkeiten entschied er mit solcher Gewissenhaftigkeit und Treue, daß alle Städte Portu- gals mit ihm zufrieden waren. Einst trat er in Gades, auf der jetzigen Insel Kadir, in einen Tempel, der mit den Bildsäulen berühmter Helden geschmückt war. Unter diesen bot sich seinem Blicke zuerst Aleranders Statue, und Thränen stürzten ihm aus den Augen. Er hatte in meinem Alter schon die Welt erobert, sagte Cäsar zu seinen Begleitern, und ich — ich habe noch nichts ge- than. — Als er jetzt wieder nach Rom zurückkam, schien er ganz dem Pompejus ergeben. Zugleich aber vcrsche-nk te er mit unbcgränzter Freigebigkeit ungeheuere Summen an das Volk. Und in kurzem hatte er seinen Zweck er- reicht: Pompejus, der sich der erste Manu in Rom zu sein dünkte, ward getäuscht; Cäsar war derliebling des Volkes. — Er ließ unter andern 320 Paar Fechter zum Vergnügen des Volkes auftreten, und alle in silbernen Rüstungen. — So wagte er es sich um eine Würde zu bewerben, zu welcher sonst nur die ehrwürdigsten und verdientesten Rathshrren gelangten, um das Amt eines Oberpriesters. Seine Mutter begleitete ihn am Tage der Wahl bis vor die Thüre, zweifelnd und weinend« Mutter! rief er: du siehst mich als Oberpriester oder als Verbannten wieder. Er ging, und das Volk wählet- ihn, zum Erstaunen und Zittern aller Nachohcrren, di- nach

9. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 339

1806 - Altona : Hammerich
239 sucltte ganz Deutschland als Einen Kirchsprengel dem rö- mischen Bischöfe zu unterwerfen. In Baiern und Fran- ken gelang es. Bonifacius legre Wohnungen für Geist- liche an; diese erhielten ihr bestimmtes Gebier, und aus ihren einzelnen Wohnungen sind zum Theil reiche Abteien, große Dörfer und volkreiche Städte erwachsen. So ist W ü r z b u l g in Franken entstanden; F u l d a in Hessen, welches Bonifacius zuerst bloß mir englischen Mönchen bevölkerte. Denn es traf sich wohl, daß die nomadisi'renden Deutschen alle aus einer Gegend wegzo- gen, und daß ein Bischof ohne Gemeinde blieb.) Die deutschen Herzoge unterstützten ihn thätig, und Bonifa- cius verdiente es; denn es war ihm ein Ernst damit, die Menschen zu belehren über die Wahrheiten, an die er glaubte, und ihre rohen Sitten zu mildern. Und s» verdankt ihm Deutschland würklich vieles Gure. Er gründete eigentlich erst daö Chnstenlhum unter unseren Borfahren, gewöhnte sie an veste Wohnsitze, schafre das Essen des Pferdefleisches ab, und machte die Schreib- kuust bekannter. Auch war es für die damalige Zeit wohlthätig, daß er die Bischöfe nicht sich selbst überließ, daß sie nicht so gleichgültig gegen die christliche Religion werden konnten, wie er sie vorfand. Er machte sie alle abhängig vom Pabste; und wäre der Pabst würklich der heiligste Mann in der Christenheit gewesen, so hatte Lies für alle Zeiten heilsam sein können. Da aber die folgen- den Pabste fast alle nur darauf bedacht waren, sich Macht zu erwerben; so benutzten sie dies fromme Ansehen, das ihnen Bonifacius in Deutschland verschaft hatte, durch die Bischöfe Volk und Fürsten nach ihrem Willen zu re- gieren; und verlangten, daß auch nicht die unbedeu- tendste Kleinigkeit in so genannten Kirchensachen ent- schieden würde, ohne daß man sie erst um Rath fragte oder ihre Bestätigung einhohlte. V 2 Rom

10. Umständlichere Erzählung der wichtigeren Begebenheiten aus der allgemeinen Weltgeschichte - S. 351

1806 - Altona : Hammerich
35i ward dieser Aufenthalt Karls in Rom dtwch eine andere Begebenheit noch merkwürdiger. Den ersten Weihnachtstag ward in der be- rühmten prächtigen Peterskirche gewöhnlich unter Be- gleitung einer herlichen Mnsik ein ausgezeichnet feierli- cher Gottesdienst gehalten. Römer und Franken dräng- ten sich in die große Kirche, die glanzende Feier anzuse- hen, und des heiligen Vaters segnende Stimme zu hö- ren. Da trat auch Karl in die Kirche, im langen Pur- pur eines vornehmen Römers, ging zum Altar, und knieete nach seiner gewöhnlichen frommen Weise an der unteren Stufe nieder. Wie er aber nach verrichtetem Gebet wieder aufstehen wollte; trat der Pabst zu ihm, und setzte ihm eine kostbare Krone auf. Der Chor der Musiker stimmte einen Krönungsgesang an, und das gesammte Volk rief Karin zum römischen Kaiser aus. So ward der Kaisertitel, der seit Romulus Au- gustulus 47 6 im Westen Europas außer Gebrauch ge- kommen war, wieder aufgelebt; doch erhielt Karl da- durch auch nichts weiter als diesen Titel. Nachher ward er die Auszeichnung des Oberhauptes im deutschen Rei- che; man nennt sie aber richtiger deutsche Kaiser, da sie auf Rom schon langst keine Ansprüche mehr haben. — Karl blieb noch einige Monate in Rom ; denn er hielt sich gern in dieser Stadt auf, die trotz aller Verwüstun- gen noch immer eine der schönsten Städte Europas war, und die unterrichtetsien Männer der damaligen Zeit um- faßte. Er schrieb an einen seiner Freunde, Alkuin, Bischof von Tours, .der es ausgeschlagen hatte, diese Reise mit ihm zu machen, er könne nicht begreifen, wie man dem goldenen Rom die Strohdächer von Tours vorziehen könne. Wir können daraus zugleich schließen, wie schlecht die fränkischen Städte damals im Vergleich mit Rom gebaut gewesen sein müssen. Bald
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